Was mir da in den Sinn kommt:

Würdet Ihr euch wohlfühlen, wenn Ihr am Grab steht, und die Sonne sticht herunter, oder es regnet in Strömen, oder es ist bitterkalt? – Wenn Ihr im Sarg liegt oder in der Urne, kann es Euch wohl egal sein. Aber was ist mit Euren Lieben, die Euch einen würdigen Abschied bereiten wollen?

Passt doch alles, werdet Ihr sagen, die Verabschiedung ist ja in der Kirche, da kann man alles würdevoll gestalten.

Ja, aber was ist mit denen, die nicht (mehr) in der Kirche sind? Wo können die würdevoll verabschiedet werden, ohne dass man den verschiedenen Witterungen ausgesetzt ist?

Vor wenigen Wochen bin ich mit diesem Thema bei der Gemeinde vorstellig geworden. Erste Reaktion: „Ja, mit diesem Thema ist noch nie jemand gekommen!“ Als ich dann nach geraumer Zeit ein offenes nettes Gespräch mit dem Bürgermeister bekommen hatte, wo ich versuchte, ihm meine Einstellung darzulegen, dass meiner Meinung nach da die Gemeinde in der Pflicht sei, sich eben jener Einwohner anzunehmen, die nicht katholisch sind, gab es eigentlich nur Ratlosigkeit. Stand jetzt sei alles (?) wohlwollend geregelt, bisher könnten solche Leute auch in der Kirche verabschiedet werden, da sei die Pfarrei um Pfarrer Schlicker sehr kulant, aber es gebe keine schriftliche Vereinbarung. Was die Zukunft bringt, kann man nicht sagen.

Ich denke, es ist Handlungsbedarf. Selbst wenn man „nur“ als Sänger 1 Stunde am Friedhof verharren muss – und die Hitze gerade älteren Menschen zu schaffen macht.

Martin Wagner